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Zwiebeltürme für die Nikolauskirche

Zwiebeltürme für die Nikolauskirche

 

Der geniale Barockbaumeister Balthasar Neumann, Erbauer der Würzburger Residenz, der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen und vieler anderer Kirchen und Schlösser in Franken und vom Bodensee bis ins Rheinland, wurde am 27. Januar 1687 in Eger geboren. In seiner Vaterstadt war er aber nur für kurze Zeit tätig. Die oberen Teile der Türme der Nikolauskirche erinnern an seinen Aufenthalt im Jahre 1747.

 

Diese Egerer Kirche, von 1220 bis 1239 als romanische Basilika erbaut, wurde schon 1270 bei einem Stadtbrand zerstört. Die Renovierung konnte zunächst nur unvollständig durchgeführt werden. Eine komplette Instandsetzung der Kirche war erst ab 1468 möglich. Gotische „Fünfknopftürme“ wurden errichtet.

 

Im Jahre 1742 wurde der Nordturm von einem Blitz getroffen, der Brand vernichtete beide Turmhauben, die Glockenräume sowie den Dachstuhl. Auf Bitten des Stadtrats kam Balthasar Neumann 1747 in seine Vaterstadt und erarbeitete den Entwurf für barocke Zwiebeltürme. Der Aufbau eines barocken Glockenraums wurde 1758 vollendet, jedoch konnte dann nur der Südturm mit einer Zwiebelspitze vollendet werden.

Beim Stadtbrand im Jahre 1809 stürzte diese Barockhaube herab und beschädigte das Gewölbe der Kirche. Noch im selben Jahr wurde der Dachstuhl zusammen mit den Türmen provisorisch überdacht. Im Jahre 1812 wurde aber auf der Südturm wieder als gotischer „Fünfknopfturm“ gestaltet, der Nordturm aber bekam bis 1865 nur eine provisorische Überdachung. Nach der Restaurierung im Jahre 1892 wurde das Kircheninnere im neogotischen Stil renoviert und neu eingerichtet

Im April 1945 stürzten bei einem Luftangriff die beiden Turmhauben ein. In der kommunistischen Zeit musste eine provisorische Überdachung der Türme genügen.

Erst im Jahre 2008 konnten wieder die historischen Spitzen – gotische „Fünfknopftürme“ – aufgesetzt werden.

 

An Balthasar Neumanns Aufenthalt im Jahre 1747 erinnern heute nur noch die Glockenräume der im oberen Teil barocken Türme.

Die Stadt Cheb (Eger) ehrte im Jahr 2013 ihren berühmtesten Sohn auf dem Gelände der Gartenschau, im „Baltasar-Neumann-Barockgarten“, mit einem hölzernen Denkmal, das den von ihm erfundenen „Proportionalzirkel“ darstellt.

An der Stadtmauer befindet sich eine Gedenktafel: „Hier stand das Haus, in dem der Barockbaumeister Balthasar Neumann am 27. Januar 1687 geboren wurde.“

 

Günther Juba

Fotos:

Die Türme der Nikolauskirche von Osten

Auf dieser Darstellung ist noch der Zwiebelturm zu sehen.

Verantwortlich: Tourist-Information
Entstanden / aktualisiert: 13.2.2020 / 13.2.2020

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