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Rettung des Franziskanerklosters

Umfangreiche Renovierungsarbeiten bewahren die mittelalterlichen Gebäude vor dem Verfall

Nach mehr als 40 Jahren kommunistischer Herrschaft in Tschechien waren die meisten historischen Gebäude in einem bedauernswerten Zustand – insbesondere dann, wenn es sich um kirchliche Bauten handelte.

In Cheb/Eger betraf dies vor allem das Kloster der Franziskaner, erbaut in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.

 

Nach der Wende war die Restaurierung des Franziskanergartens eine der ersten Maßnahmen zur Verschönerung der Stadt. Dieser Klostergarten wurde von vielen Egerer Bürgern als eine blühende Insel in einer damals noch grauen Stadt empfunden.

 

Um die Klostergebäude vor weiterem, witterungsbedingten Verfall zu bewahren, mussten dann alle Dächer neu eingedeckt werden.

 

Im Jahre 2007 wurde der Kreuzgang des Franziskanerklosters restauriert. Die spätgotischen Kreuzgewölbe und gehören nun wieder zu den eindrucksvollsten Kunstwerken der Altstadt.

Der Kreuzgang umschließt einen Innenhof. Hier wird ein mittelalterliches „Paradiesgärtlein“ entstehen.

 

Die Klosterkirche „Mariä Verkündigung“ soll nun ebenfalls wieder ein würdevolles Aussehen erhalten.

Trotz erheblicher Beschädigungen ist die Architektur dieses Sakralbaues dennoch so beeindruckend, dass hier schon jetzt viele Ausstellungen durchgeführt werden.

Dank einer einzigartigen Akustik ist die Franziskanerkirche für Konzertveranstaltungen besonders geeignet.

Die  Instandsetzungsarbeiten haben bereits begonnen, um den Innenraum wieder ansehnlich zu gestalten. Auf einem neuen Boden aus Eichenholz stehen bereits die Kirchenbänke. Neue Türen und schmiedeeiserne Gitter sind geplant. Sechs Kronleuchter sollen den Raum in eine festliche Stimmung versetzen.

 

Die umfangreichen Maßnahmen zur Rettung des Franziskanerklosters finden bei allen Besuchern der Stadt Cheb/Eger große Anerkennung.

Schon jetzt gehören der Klostergarten, der Kreuzgang und die Bibliothek zu den attraktivsten Sehenswürdigkeiten für alle Touristen.

 

Zur Geschichte des Franziskanerklosters

 

Das ursprüngliche Minoritenkloster wurde im Jahre 1256 erstmals in einer Urkunde erwähnt, die auch die Existenz eines Hospi­tals belegt. Als im Jahre 1270 ein Brand die Stadt Eger zerstörte, waren auch die Klostergebäude davon betroffen. Nach dem Wiederaufbau konnte bereits 1285 im Beisein des Königs Rudolf von Habsburg und des böhmischen Königs Wenzel II. die neue Kirche „Mariä Verkündigung“ eingeweiht werden.

Im Jahre 1464 wurde das Kloster auf Anordnung des Papstes an die Franziskaner übergeben. Im Kloster weilten jedoch nicht nur Männer, sondern auch Schwestern des Klarissinnenordens, was damals sehr ungewöhnlich war. Mönche und Nonnen waren durch eine hohe Mauer voneinander getrennt. Der Abt und die Äbtissin achteten streng darauf, dass niemand über diese Mauer zu schauen versuchte.

Als sich die protestantische Konfession in Eger durchsetzte, verwaiste das Kloster.

Erst um 1607 zogen wieder Franziskaner in die Gebäude ein.

Im Jahre 1951 wurden die Mönche von den kommunistischen Machthabern vertrieben.

Nach langer Zeit der Verwahrlosung wurde das Franziskanerkloster 1991 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

 

Günther Juba

 

Fotos:

 

o   Der Eingang zum Franziskanergarten ist in der Hradebni-Straße.

o   Der Kreuzgang gehört wieder zu den eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

o   Im Innenhof des Kreuzganges soll ein „Paradiesgärtlein“ entstehen.

o   In der Klosterkirche „Mariä Verkündigung“ haben die Renovierungsarbeiten begonnen.

Verantwortlich: Tourist-Information
Entstanden / aktualisiert: 2.10.2014 / 2.10.2014

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