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Egerer Wallfahrt zur Kapplkirche

Eine alte Tradition wurde neu belebt.

Egerer Wallfahrt zur Kapplkirche

Eine alte Tradition wurde neu belebt.

 

Schon seit der Zeit der Gründung des Klosters Waldsassen (1133) gibt es die Wallfahrt zum Gnadenbild der Allerheiligsten Dreifaltigkeit auf dem Glasberg. Abt Daniel (1161-1194) ließ hier die erste Wallfahrtskirche erbauen. Georg Dientzenhofer, Baumeister der Basilika (ehem. Stiftskirche) von Waldsassen errichtete von 1685 bis1689 den einzigartigen barocken Rundbau, als dreifachen Lobpreis an den dreieinigen Gott.

Um 1698 wurden auf dem Pilgerweg von Waldsassen zur Kappl 15 barocke Stationssäulen mit den Bildmotiven des Rosenkranzes errichtet.

Die Prozessionen aus der Nachbarstadt Eger waren in Waldsassen geradezu sprichwörtlich: „Er schnauft wie ein Egerer Wallfahrer“ sagte man, wenn jemand völlig außer Atem war.

Der II. Weltkrieg brachte das Ende dieser frommen Tradition.

 

Fast unbemerkt blieb es in Waldsassen, dass im Jahre 1997 der damaligen Egerer Pfarrer – jetzt Abt von Tepl – Filip Zdeněk Lobkowicz, die Egerer Wallfahrt zur Kapplkirche neu begründete. Seitdem führt er alljährlich die Pilger, singt mit fester Stimme und hält bei jeder Station eine kurze Predigt.

Alena Kovaříková erlebt den Weg auf den Glasberg so: „Den ersten Rosenkranz betet man noch auf einem bequemen Weg, bei dem zweiten, schmerzhaften Rosenkranz, ist der Weg sehr anstrengend. Die glorreichen Geheimnisse  betet man wieder auf einem gemütlichen Weg durch den Wald und man sieht sogar schon die  Dreifaltigkeitskirche Kappl.“

Die Wallfahrt endete im ersten Jahren bei der Zieglerbrauerei, wo hat Herr Anton Hart die tschechischen Mitglieder zu einem Treffen eingeladen hatte. Diese Tradition einer gemeinsamen Mahlzeit hat Frau Ulrika Hart nach dem Tode ihres Vaters übernommen. Seitdem beginnt die Egerer Wallfahrt immer bei dem Grab von Anton Hart.

Alena Kovaříková berichtet, dass in den ersten Jahren der Bus nach Waldsassen immer vollbesetzt war. „In den nächsten Jahren wurde die Zahl geringer, denn manche konnten den Weg nicht mehr schaffen.“

Um auch Berufstätigen die Teilnahme zu ermöglichen, findet die Wallfahrt der Egerer Pfarrgemeinde stets am 28. Oktober, tschechischer Nationalfeiertag, statt. Da dieser heuer auf einen Sonntag fällt, an dem Abt Filip Zdeněk Lobkowicz im Kloster Tepl unabkömmlich ist, wurde der Termin auf den 27. Oktober vorverlegt.

 

Günther Juba

Fotos:

Die Wallfahrer auf dem Weg zur Kapplkirche

Verantwortlich: Tourist-Information
Entstanden / aktualisiert: 18.10.2018 / 18.10.2018
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