Die Egerer Pfalz ist jetzt nationales Kulturerbe in Tschechien
Im Rathaus der Stadt Cheb/Eger wurde es als „horká novinka“ (heiße Neuigkeit) bekanntgegeben: Nach vielen vergeblichen Versuchen ist endlich gelungen, dass die Egerer Kaiserburg zum nationalen Kulturdenkmal erklärt wurde.
Am 20. Februar begründete die Bewertungskommission, geleitet von Kultusminister Daniel Herman, ihre Entscheidung: „Die Egerer Pfalz, die einzige romanische Pfalz auf unserem Gebiet, wurde im Jahre 1180 für Kaiser Friedrich Barbarossa erbaut. Bis zur heutigen Zeit ist der sogenannte Schwarze Turm erhalten, die Doppelkapelle und Reste des Palasts. Sie gehört zu den besterhaltenen überlieferten Pfalzen mit original mittelalterlicher Gestaltung.“
Bürgermeister Petr Navrátil ist begeistert: „Wir sind sehr froh. Es ist uns nach wiederholten erfolglosen Anfragen gelungen, dass die Egerer Burg in die Liste des nationalen Kulturerbes aufgenommen wurde. Ihre Geschichte reicht zurück bis zum Anfang des 12. Jahrhunderts und ist mit der mächtigen Familie der Staufer verbunden, aus der eine Reihe von römisch-deutschen Königen und Kaiser hervorgegangen ist. Bekannt ist vor allem die einzigartige romanisch-gotische Doppelkapelle St. Martin, Erhard und Ursula. Die Egerer Burg wird jährlich von Tausenden von Besuchern aus dem In- und Ausland besucht. Wir glauben, dass wir damit auch die Möglichkeit haben, die EU-Subventionen zu erhöhen.“
Petr Navrátil erwähnt, dass für die Reparatur von Denkmälern der Stadt jährlich erhebliche finanzielle Mittel aufgebracht werden müssen. Für dieses Jahr sind mehr als fünf Millionen Kronen vorgesehen.
Günther Juba
Foto:
Vor dem Eingang zur Kaiserburg erinnert die Stauferstele an die Verkündigung der „Goldenen Bulle von Eger“ vor mehr als 800 Jahren. Im Hintergrund der Schwarze Turm
Entstanden / aktualisiert: 22.2.2017 / 22.2.2017