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Denkmal für die Kunst der Handwerker

Der Zunftbrunnen in der Steingasse (ulice Kamenná)

Denkmal für die Kunst der Handwerker

Der Zunftbrunnen in der Steingasse (ulice Kamenná)

 

Groß waren die Erwartungen der Bürger, als der „Kalender für das Egerland 1926“ seinen Lesern ein besonderes kulturelles Ereignis ankündigte:

„… Nun soll zur Zierde der alten Stadt und zur Ehre des Handwerkerstandes in der unteren Steingasse bei der sogenannten Flut ein gewerblicher Zunftbrunnen errichtet werden. Heimatliebe ist es, die den edlen Gedanken prägte… Das Werk wird gewiß volle Unterstützung aller heimatliebenden Kreise finden.“

Als am Sonntag, den 6. Juni 1926 – anlässlich des 50jährigen Bestehens des Egerer Gewerbevereines und des 25jährigen Gründungsjubiläums des Verbandes der Genossenschaften – der Zunftbrunnen feierlich enthüllt wurde, konnte die Steingasse die Menschenmenge nicht fassen. Die Enthüllungsfeier endete mit dem Fahnenschwingen von 23 Fleischergesellen auf der Brühlwiese. Erst dann konnten die Bürger den neuen Zunftbrunnen aus der Nähe betrachten.

 

Drei Handwerksberufe hatten hier ein gemeinsames Werk geschaffen: der Steinmetz, der Schmied und der Glockengießer. Das von dem Egerer Künstler Adolf Mayerl geschaffene Denkmal trägt auf seiner Mittelsäule aus Granit die Figuren eines Meisters, eines Gesellen und eines Lehrlings. Das kunstgeschmiedete Gitter wurde von Hermann Ernst angefertigt, die dreiunddreißig aus Erz gegossenen historischen Zunftwappen stammen aus der Werkstatt des Glockengießers Lorenz Pistorius.

Die heutige Sorge vieler Handwerksberufe um ihre Existenz hatte man damals noch nicht im Blick. Stattdessen heißt es im Kalender für das Egerland 1926 mit berechtigtem Stolz auf das Können der Handwerker: „ … Wer soll Meister sein, der etwas kann; wer soll Gehilfe sein, der etwas ersann; wer soll Lehrling sein, jedermann.“

 

Nachtrag:

Der Zunftbrunnen wurde im Jahre 1992 durch die Stadt Cheb, in Zusammenarbeit mit ehemaligen Egerer Bürgern, restauriert. Der Text der zweisprachigen Gedenktafel lautet: „Der Egerer Zunftbrunnen gestaltet von J. A. Mayerl im Jahre 1926. Erneuert 1990-1992 durch die Initiative des Arch. S. Gütter und Spenden der Egerer Bürger, der Stadt Eger, des Egerer Landtags und des Bundes der Egerländer Gmoin“.

 

Günther Juba

 

Fotos:

o   Blick auf den Zunftbrunnen aus nördlicher, südlicher und östlicher Richtung

o   Detailansicht, mit den Wappen der Maurer, Leinenweber, Zeugmacher, Tuchmacher und Zimmerleute

Verantwortlich: Tourist-Information
Entstanden / aktualisiert: 10.5.2017 / 10.5.2017

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