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Renovierung der evangelischen Friedenskirche

Renovierung der evangelischen Friedenskirche Dankfest am 6. Oktober 2019

Renovierung der evangelischen Friedenskirche

Dankfest am 6. Oktober 2019

 

Es gibt noch viel zu tun für die Handwerker, welche dringend notwendige Reparaturarbeiten an der im Jahre 1871 erbauten evangelischen Friedenskirche zu erledigen haben.

Bereits zum 6. Oktober lädt die Kirchengemeinde der Böhmischen Brüder in Cheb zu einem Dankgottesdienst ein. Frau Dr. Dorothea Greiner, Regionalbischöfin des Kirchenkreises Bayreuth und der Synodalsenior Daniel Ženatý, werden daran teilnehmen.  Der feierliche Gottesdienst, mit Abendmahl, beginnt um 11 Uhr.

Grußworte, sowie eine Präsentation über die Renovierung der Kirche, sind für 14 Uhr vorgesehen. Darauf folgt ein Orgelkonzert. Václav Vála und Martina Kolářová spielen Werke von Dietrich Buxtehude, Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms und Johann Pachelbel.

 

Evangelische Christen in Cheb/Eger

Die Geschichte des Protestantismus reicht in Eger zurück bis in die Zeit der Reformation. Philipp Melanchthon, der Mitreformator und Freund Martin Luthers, war drei Mal hier und wurde von den Stadtvätern stets ehrenvoll empfangen. Die heute katholische Nikolauskirche war von 1564 bis 1627 evangelisch, denn die Mehrheit der Bürger bekannte sich zur Reformation Martin Luthers.

Nach der Schlacht am Weißen Berg (1620) kam es in Böhmen zur Gegenreformation. Viele evangelische Familien verließen Eger, weil sie an ihrem Glauben festhalten wollten. Die Stadt war nach wenigen Jahren wieder rein katholisch.

Das Toleranzpatent des Kaisers Joseph II. im Jahr 1781 und das Protestantenpatent von Kaiser Franz Joseph I. von 1861 brachte den evangelischen Christen im Bereich der Donaumonarchie die Gleichberechtigung mit den katholischen Gläubigen. Seit dem Ausbau der Eisenbahn und der Industrialisierung der Stadt kamen viele neue protestantische Bürger, vor allem aus Oberfranken und aus Sachsen, nach Eger.

Im März 1863 wurde Ithamar Koch, Vikar in Waldsassen, zum ersten evangelischen Pfarrer der neu gegründeten evangelischen Gemeinde gewählt. Zunächst stand nur der Schwurgerichtssaal als Betsaal zur Verfügung.

Am 5. Oktober 1871 konnte die neue „Evangelische Friedenskirche“ eingeweiht werden.

Ihr Baumeister, Adam Haberzettl, war wenige Tage vorher verstorben. Am Tag der Einweihung der Kirche fand auch die Beerdigung ihres Erbauers statt. Alle Teilnehmer des Festes in der Friedenskirche schlossen sich dem an der Kirche vorbeigehenden Trauerzug an und begaben sich auf den katholischen Friedhof, um hier in ökumenischer Einheit das Andenken des Kirchenbaumeisters zu ehren.

Der letzte deutsche Pfarrer, Hugo Friedrich Gerstberger, wurde im Jahre 1946 vertrieben.

Sein tschechischer Nachfolger, Lubomír Libal, erwarb sich große Verdienste um die Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen. Seit 2016 ist Petr Tomášek Pfarrer der evangelischen Gemeinde.

 

Günther Juba

Foto:

Die Renovierungsarbeiten sollen bereits am 6. Oktober abgeschlossen sein.

Verantwortlich: Tourist-Information
Entstanden / aktualisiert: 24.9.2019 / 24.9.2019
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