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Neue Chancen durch das „Oberzentrum“

Zusammenarbeit von Cheb und Waldsassen in freundschaftlicher Nachbarschaft.

Neue Chancen durch das „Oberzentrum“

Zusammenarbeit von Cheb und Waldsassen in freundschaftlicher Nachbarschaft

 

Bernd Sommer, Bürgermeister von Waldsassen, ist begeistert: Der bayerische Heimatminister Markus Söder hat Cheb und Waldsassen gemeinsam zum grenzüberschreitenden Oberzentrum aufgewertet. Die beiden nur zehn Kilometer entfernten Städte sollen ihre Brückenfunktion zum Nachbarland ausbauen, eine Zusammenarbeit zum Wohle beider Regionen. Finanziell ist laut Sommer zunächst nicht mit größeren Auswirkungen zu rechnen. Aber durch den neuen Status im Landesentwicklungsplan würden Ansiedlungen erleichtert und Vorgaben im Bau- und Planungsrecht vereinfacht.

Der Landrat des Kreises Tirschenreuth, Wolfgang Lippert, ist von der Nachricht „angenehm überrascht“. Er erwartet durch diese Aufstufung bessere Chancen für die Schaffung neuer Infrastrukturen. „Da sind jetzt Dinge möglich, die vorher einfach nicht denkbar waren.“ Lippert hofft auf neue Möglichkeiten zu grenzüberschreitenden Aktivitäten: „Was der Eiserne Vorhang über Jahrzehnte getrennt hat, das ist jetzt auf einmal Impulsgeber.“ Dass jetzt völlig neue Fördertöpfe angezapft werden können, bezeichnet Wolfgang Lippert als „einfach gigantisch“.

 

Die Aufstufungen zu „Oberzentren“ sind laut Heimatminister Markus Söder ein Motivationsschub für die betroffenen Kommunen, die neue Chancen für die weitere Entwicklung, zum Beispiel bei der Vergabe von Einrichtungen wie Krankenhäusern, Gymnasien, Gerichten oder Finanzämtern bekommen haben. Sollte es in einzelnen Regionen wegen des Bevölkerungsrückgangs zur Schließung von Einrichtungen kommen, seien die zentralen Orte die „letzten, die davon betroffen sind“. Durch den neuen Status im Landesentwicklungsplan würden Ansiedlungen erleichtert und Vorgaben im Bau- und Planungsrecht vereinfacht.

Auch die Nachbarstädte Aš und Selb sollen künftig als Oberzentrum zusammenarbeiten.

Bei einigen bayerischen Politikern herrscht allerdings Misstrauen. Die Landtagsabgeordnete Annette Karl (SPD) aus Neustadt/WN sprach von einer „Nullnummer ohne echte Fortschritte“. Was Kommunen vor allem in strukturschwachen Räumen bräuchten, sei eine ausreichende finanzielle Ausstattung und „keine hübschen Titel“.

Der bayerische Städtetag warf Markus Söder vor, Fakten schaffen zu wollen, bevor überhaupt mit Fachleuten und mit den betroffenen Kommunen geredet worden sei. „Söder stellt das Gesetzgebungsverfahren auf den Kopf“, sagte der Vorsitzende des Städtetags und Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD).

 

Beide Städte, Cheb und Waldsassen, lagen jahrzehntelang durch den Eisernen Vorhang getrennt „am Rande der Welt“. Wenn nun die Politiker klug zusammenarbeiten, kann hier eine blühende Region, im Herzen Europas, entstehen.

 

Günther Juba

 

Foto:

Blick auf Waldsassen und den Grünberg, jenseits der Grenze

Verantwortlich: Tourist-Information
Entstanden / aktualisiert: 23.5.2016 / 23.5.2016

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