Das erste Bier mit den neuen Nachbarn
Warten auf die Grenzöffnung vor dreißig Jahren
Nach der erfolgreichen „Samtenen Revolution“ gegen das kommunistische Regime der ČSSR sollte am 1. Juli 1990 der Eiserne Vorhang für immer fallen. In Waldsassen konnten vor allem die aus dem Egerland stammenden Bürger den Tag der Grenzöffnung kaum noch erwarten, denn sie freuten sich schon darauf, ihre Heimat bald wieder besuchen zu dürfen. Einige von ihnen fuhren fast täglich zum Schlagbaum zwischen Hundsbach und Svatý Kříž (Heiligenkreuz). Hier schauten sie zu, wie die Bäume gefällt wurden, welche im Laufe von vier Jahrzehnten auf der alten Straße nach Eger gewachsen waren.
Nachdem die Beobachter den Waldarbeitern einige Zeit zugesehen hatten, besorgten sie kurzentschlossen zwei Kästen Bier und stiegen damit über den Schlagbaum. Ein freundliches Winken genügte als Einladung zu einem gemeinsamen Umtrunk. Das „illegal importierte“ Bier aus Waldsassen kam bei den tschechischen Arbeitern gut an. Mit den Worten „Na zdraví!“ und „Prost!“ begann die erste kameradschaftliche Begegnung mit den neuen Nachbarn.
Günther Juba
Fotos:
Freundschaftliches Treffen jenseits des Schlagbaums
Verantwortlich: Tourist-Information
Entstanden / aktualisiert: 8.6.2020 / 8.6.2020